Die Botschaft an die Gesundheitspolitik: Leitplanken setzen. Verantwortung klarer definieren. Und machen lassen.

Die Koalition der Willigen für ein besseres Gesundheitssystem #KdWG ist eine Initiative der KovarHuss Policy Advisors. Hintergrund: 30jährige Erfahrung, dass Veränderung diskutiert wird. Aber nichts passiert. 

Das Ziel der Initiative ist es, den veränderungsbereiten und verantwortungswilligen Akteuren im Gesundheitswesen eine gemeinsame Stimme zu geben. 

Für moderne und bessere Gesundheitangebote. Und zwar für alle!

Warum diese Koalition notwendig ist

Heute sind Bestandsintessen auf Bundesebene durch die Spitzenverbände repräsentiert. Die Folge: Langjährige Blockaden, weil sich die Durchschnittsinteressen der jeweiligen “Bänke, also Kassen, Krankenhäuser und freiberufliche Ärzteschaft miteinander verständigen müssen. Rückblickend zieht auch der Vorsitzende des G-BA, der stets meinungs- und entscheidungsstarke Prof. Joseph Hecken in Monitor Gesundheitsforschung 5/2022, eine ernüchterte Bilanz: 

“Die Antwort ist: recht wenig. Sicherlich wurde einiges graduell verbessert, auch ein bisschen herumgeschraubt mit viel Klein-Klein-Regelei, aber alles leider ohne einen Masterplan.”. 

Wer dafür verantwortlich ist, weiß er auch:

„Ein relativ frustrierendes Fazit nach zehn Jahren als G-BA-Vorsitzender ist, dass offenbar der Druck im System noch nicht groß genug ist, damit die Politik Handlungsnotwendigkeiten erkennt.

Wenn man im Gesundheitsbereich eine langfristige Finanzierungssicherheit gewährleisten will, muss die Politik stringent die verschiedenen Einflussfaktoren im Blick haben: von der demografischen Entwicklung über die Digitalisierung bis hin zum immer schnelleren medizinisch-technischen Fortschritt. Dieser rasante Fortschritt ist für mich dabei der entscheidende Faktor, weil auf einmal Krankheiten behandelbar werden, die vor 10 oder 15 Jahren sogar bei Best Supportive Care fast immer zum Tod der Patient:innen geführt hätten. Die Politik muss aus meiner Sicht – was sie eigentlich längst hätte tun sollen – aufzeigen,in welche Richtung das Gesundheitssystem von morgen weiterentwickelt werden soll.”

Die Herausforderungen sind bekannt. Und Zukunft ist offen. Jetzt muss die Politik klare Verantwortlichkeiten benennen. Und dann machen lassen.

Die Politik wird ihrer Verantwortung seit Jahren nicht gerecht. Es gibt kein Erkenntnis-, sondern  ein Handlungsdefizit. Dieser Satz ist Allgemeingut. 

Gefragt, warum sich nichts ändert, muss die Antwort lauten: Weil sich, im Unterschied zu anderen Wirtschaftsbereichen, die institionelle Aufstellung des Gesundheitssystems nicht verändern kann. Rollenverhalten (und deren Vergütung) sind gesetzlich festgeschrieben. So wird Innovation tatsächlich zum Verlustgeschäft. 

Veränderung bedarf der Ideen, Spielräumen und dem Mut der Akteure, Verantwortung für die Veränderung der eigenen Institution zu übernehmen. Sich eine neue Rolle zu definieren. 

Die Politik muss nicht alles wissen, finanzieren oder selber machen. Aber sie muss wahrnehmen, dass wir tiefgreifende Veränderungen benötigen. Und dass sie den Rahmen so erweitern und verändern muss, dass Akteure, private, gemeinnützige und öffentliche, neue Wege gehen und bessere Lösungen entwickeln können. Auf einen Satz gebracht: Wir brauchen eine agile dynamische statt der bisherigen statischen, gesetzlich festgeschriebenen Governance. Leitplanken statt eines kunstvoll aufgebauten Labyrinths von Wegen und Hundernissen.

Es zählen die ersten Schritte

In diesem Sinne wollen wir konkret werden. Uns vernetzen, um gemeinsam Lösungen auf den Weg zu bringen, weitere Unterstützer für Veränderung sammeln und Ideen für eine neue, agile Governance des Gesundheitssystems entwickeln. 

Interesse? 

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